Es ist kaum zu glauben, wie schnell der 2. Neikirnger Musikerstammtisch vorüber ging. Nach der anfänglich recht spontanen Idee, einen Musikerstammtisch ins Leben zu rufen, war der 1. Neikirnger Musikerstammtisch im Jahr 2010 natürlich ein Experiment. Niemand wußte so recht, was passieren würde, und plötzlich waren 70 Musiker aus der ganzen Region im Alpenhof versammelt. Die Resonanz war super und es wurden noch am selben Abend die Rufe nach einer Neuauflage laut. Der unerwartete Erfolg des ersten Stammtisches hat jedoch große Erwartungen hinterlassen: kann man so etwas wiederholen? Wie würde ein zweiter, dritter, vierter Stammtisch ablaufen? Kommt diese irre Stimmung noch einmal auf?
Egal, ausprobieren. Mit Sven vom Alpenhof haben wir einen Wirt gefunden, der sich mit guter Planung auf das Experiment eingelassen hat. Bereits im Vorfeld war der Andrang riesig. Die Sorge um ausreichend Platz und Versorgungsengpässe wurde immer größer. Da jedoch die Zielgruppe und deren Gewohnheiten sehr genau zu kalkulieren war, stand von Anfang an der wichtigste logistische Grundsatz des Abends fest: Hauptsache, das Bier läuft.
Als gegen 18:15 der gesamte Saal besetzt war konnte man allenfalls ahnen, wohin sich der Abend entwickeln würde. Es hatte sich also rumgesprochen, daß die Neikirnger wissen, wie ein Musikerstammtisch auszusehen hat. Viele neue Gesichter waren zu sehen, selbst aus Franken waren sie angereist: Musiker, die einfach mal feiern möchten.
Nachdem der Wirt höchstpersönlich mit dem Alphorn den Stammtisch „freigeblasen“ hat, ließen die Musiker nicht lange auf sich warten und es wurde gespielt, gespielt, gespielt.
Den Anfang machte dieses Jahr das Trio Monochrom, dicht gefolgt erstmals von der Brauhausmusi aus Regnitzlosau. Ja, beim Bäck’ gibt’s Bumberle*. Wenn jemand weiß, was Bumberle sind, kann er sich gerne mal melden. Wo es sie gibt, wissen wir ja bereits.
Die Highlights des Abends aufzuzählen, wäre jedoch sinnlos: Ob Jan Röhlig auf der Zitter mit dem „Dritten Mann“, Kraiz'daquer mit ihrer Interpretation des „Zarathustra“ oder auch das Gänsehautfeeling eines ganzen zum Chor gewordenen Saals, der ein „Prosit...“ im Satzgesang trällert. Wo fängt man an, wo hört man auf? Geht nicht, muß man erlebt haben.
Ebenso schwierig gestaltet sich im Nachhinein die Frage, wer denn überhaupt anwesend war und vor allem, wer wo wann mitgespielt hat. Mit dabei waren Vertreter der Blaskapelle Junges Egerland, Brauhausmusi, Candle Light, Die 3 Swingenden 4, Dreiländereck Musikanten, Eberhard Gast & Band, Freies Fränkisches Bierorchester, Judith, Kraiz'daquer, Lucky Music, Migma Handwerkerorchester, Monochrom, Mr. Feelgood, Nobody, Schönecker Lausbuam, Schwarzbachmusikanten, Stadtorchester Markneukirchen und Still Friends. Diese Liste enthält natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit – ganz zu schweigen von den vielen Einzelmusikern.
Der Wirt hat rund 130 Gäste** gezählt und bis auf zwei verschüttete Tabletts gab es keine Kollateralschäden. Zu späterer Stunde wurde es recht eng und an dieser Stelle muß man Sven und seinem Team ein dickes Lob aussprechen, denn trotz aller Unwegbarkeit war der Bierfluß nie unterbrochen. Hut ab.
Die durchweg positive Resonanz des Abends (vorsichtig ausgedrückt – manch einer spricht von Euphorie) verlangt nun, daß man den Neikirnger Musikerstammtisch wiederholen muß, und zwar am 20.01.2012 – dem wieder dritten Freitag im Januar.
Zum Schluß geht ein herzliches Dankeschön an all jene, die ihr Instrument ausgepackt und einfach mitgemacht haben. Wir hoffen, daß euch der Stammtisch genauso viel Spaß gemacht hat wie uns und freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Prost!
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* richtig: Bombala. In manchen Teilen Frankens für "Bonbons". Danke an Conny von der Brauhausmusi für die Info.
** In der Freien Presse vom 24.01. las man 80 Leute. Diese Information ist leider falsch. Richtig sind rund 130.